Bericht Triathlon Wemding

Früher war alles besser – aber nicht in Wemding
Bericht von Markus Lutz

 

Von Mitte der Achtziger- bis Anfang der Neunziger Jahre gab es als eine der ersten Veranstaltungen im weiteren Umkreis bereits einen Triathlon in Wemding. Auch damals war schon der eine oder die andere noch immer Aktive vom TSV Oettingen dabei. Ein weiterer Protagonist zu der Zeit war ein junger Athlet aus Harburg, der mehrmals in Wemding siegte und der später der Vorreiter unserer Sportart im Landkreis werden sollte. Sein Name: Jochen Rühl, seines Zeichens der erste Rieser (bei wohlwollender geographischer Auslegung) Hawaii-Teilnehmer.

Das waren noch Zeiten wie man so schön zu sagen pflegt. Verbreiteter Schwimmstil war die Brustlage, nicht alle schwammen von der gleichen Seite um die Wendemarke, Neopren wurde für ein Medikament gehalten und so mancher Teilnehmer verschwand nach dem Schwimmen in der Umkleidekabine, bevor er sich auf sein Holland-Rad schwang, das in irgendeiner Ecke der Wiese lag. Der heute praktizierte Schuhwechsel entfiel, da auf dem Rad und beim Lauf der gemeine Turnschuh oder entfernt ähnliche Fußbekleidung üblich war. 200€ Laufschuhe: gab es nicht, wenn es sie gegeben hätte, wären sie nicht gekauft worden. Helm: das war nur was für Angsthasen, und die gab es auch kaum. Windschatten: ist eine Erfindung der Moderne. Ergebnislisten: kamen irgendwann evtl. per Post. Ja, die guten alten Zeiten….

Bilder Manfred Schmitz

Nun machten sich die Verantwortlichen der LG Märchenwald, der Lauf -und Triathlon-Sparte des TSV Wemding, daran die Veranstaltung wieder aufleben zu lassen. Und siehe da, Norbert Krompass und seine Mannschaft haben Hervorragendes geleistet. Aus dem Nichts eine fast perfekte Organisation auf die Beine zu stellen ist eine klasse Leistung. Dazu kam natürlich auch etwas Glück mit dem perfekten Mai-Wetter und einem zahlreichen und sehr fachkundigen Publikum, das übrigens durch Norbert Krompass selbst und dem Harburger Triathlon-Häuptling Helmut König bestens unterhalten wurde. Es machte als Athlet einfach Spaß, seinen Sport unter diesen Bedingungen auszuüben!

Einziger Wehrmutstropfen an der Sache: Es wird sehr schwer für die Wemdinger Organisatoren werden, dies in den nächsten Jahren noch zu toppen.

 

Zum Sportlichen

Sieht man sich die Ergebnisliste der Damen an, so wundert man sich über den Sieg der völlig unbekannten Außenseiterin Theresa Griesbach. Aber nein! Wer vor Ort war kannte das Gesicht nur allzu gut, es handelte sich um die inzwischen verheiratete ehemalige Frau Wild. Die knapp geschlagene Zweite kennt man da schon viel besser. Es ist unsere Lea Schmitz, die erst beim Laufen  von Theresa um einige Sekunden distanziert wurde. Außerdem waren noch Petra Prießnitz und Simone Lechner am Start. Petra machte etwas auf Understatement, so wie das bei uns Triathleten halt üblich ist, und überholte kurz vor dem Ziel noch ganz respektlos die Grand Dame des TSV Oettingen. Aber die hatte eine Ausrede. Siehe weiter unten.

Bei den Herren der Schöpfung war es wieder mal ein Kopf-an-Kopf Rennen der Brüder Lukas und Jonas Stengel aus dem benachbarten Mittelfranken, beide bekannt von unserem Oettinger Triathlon des vergangenen Jahres, als sie die Plätze zwei und drei belegten. Dieses Mal war der jüngere 22-jährige Lukas der schnellere Läufer und siegte knapp.  Und dann taucht in der Ergebnisliste auf Platz drei der Name Rühl vom TSV Harburg auf! Was ist denn da passiert? Ist denn der alte Jochen in den Jungbrunnen gefallen oder hat er heimlich ein hochprofessionelles Training absolviert? Nichts von beiden, es war der 17-jährige Junior Luis, der Talent und Trainingseifer wohl vom Papa geerbt hat. Nachdem sich seine Fähigkeiten in den letzten Jahren bei den Jugendwettbewerben schon angedeutet hatten, wurde er nun von der Leine gelassen und zeigte gleich was er drauf hat und dass in Zukunft auch bei namhaften Veranstaltungen mit ihm zu rechnen ist.

Und die Oettinger? Da könnte man ein Büchlein schreiben mit mehr oder weniger originellen Ausreden. Aber so ist es halt mal, je mehr man sich mit Argumenten beschäftigen muss, desto weniger Zeit bleibt fürs Training, desto mehr Mitstreiter laufen vor einem ins Ziel.

Hier ein kleiner Auszug der Ausreden:

  • Hab nichts gesehen, die Schwimmbrille war angelaufen, bin in die falsche Richtung geschwommen
  • Kam den „Berg“ nach Steinbühl nicht hoch weil ich zu schwer bin
  • Kam den „Berg“ nicht hoch weil ich gestern zu viel trainiert und dicke Oberschenkel habe
  • War bergab zu langsam weil ich zu leicht bin
  • Die Laufstrecke war zu hügelig
  • Es gab kein Wasser auf der Laufstrecke
  • Bin gestern zu viel im Kreis um die Münchner Regatta-Strecke gefahren
  • Hatte Rückenprobleme
  • Konnte nicht starten wegen 6 Stunden Radtraining gestern

Es gab durchaus noch weitere dieser fadenscheinigen Ausreden. Mehr sei an dieser Stelle jedoch nicht notiert, sonst gibt es keine Nachfrage für das Büchlein mehr. Und noch was Positives: Unser Küken Jan-Hendrik zeigte in seinem ersten Wettkampf, dass er nicht nur Schwimmen, sondern genauso gut Radfahren und auch ordentlich laufen kann. Dass er neu in unserem Kreise ist merkte man daran, dass er noch keine vorsorglichen Ausreden hatte. Aber auch das wird er noch lernen.

Und hier die Einlaufliste unsrer Held(inn)en des 15. Mai, des ersten Wertungdurchganges der Vereinsmeisterschaft 2022.

  1. (3. M45) Robert Schebesta          1:01:25
  2. (1. M55) Markus Lutz                    1:01:54
  3. (1. M18) Jan-Hendrik Trautsch    1:03:42
  4. (5. M45) Florian Wunderlich        1:05:16
  5. (7. M45) Marco Krischdat             1:07:49
  6. (2. M55) Paul Lechner                   1:08:52
  7. (3. M55) Martin Eichberger          1:13:33

 

  1. (1. W25) Lea Schmitz                      1:02:18
  2. (2.W50) Petra Prißnitz                    1:11:28
  3. (1.W55) Simone Lechner                1:11:38

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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