Die Triathleten und das Wetter – Saisoneröffnung im Mai
Bericht von Markus Lutz
Übers Wetter kann man bekanntlich immer ins Gespräch kommen, manchmal ist es auch ein ergiebiges Hauptthema, vor allem aber empfindet es jeder anders.
Glaubt man beispielsweise einem typischen Langstreckenläufer, so ist eine zweistellige Anzeige auf dem Thermometer schon ein Anlass, aufgrund der “Hitze” nicht an den Start zu gehen. Ein typischer Triathlet hingegen ist der Meinung, dass bei Temperaturen unterhalb des tropischen Niveaus die Gefahr von Erfrierungen drohe.
Demzufolge hätten am zweiten Maiwochenende gar keine Ausdauerwettkämpfe stattfinden dürfen. Natürlich wurde trotzdem die Triathlon-Saison eröffnet, begleitet von zum Teil größerem Gezeter der Protagonisten.
Die ersten Verlierer dabei waren die Veranstalter, die für ihren Mut bei der Terminierung nicht belohnt wurden.
Im Wemding wagten von knapp 130 Vorangemeldeten leider nur 89 Athleten den Sprung ins kalte Wasser. Das objektiv gesehen so kalt jedoch gar nicht war. Bei 16,5 Grad konnte die 500m-Strecke eigentlich problemlos bewältigt werden. Nach dem Verlassen des Waldsees ging es bei 14 Grad und bedecktem Himmel auf die 18 Kilometer lange Radstrecke. Da die ersten 3 Kilometer davon ansteigend waren, konnten sich die Allermeisten im wahrsten Sinne des Wortes wieder warmfahren. Beim Laufen um den Waldsee über 5 Kilometer passte dann witterungstechnisch wieder alles. Trotzdem wurden auch hier mehr oder weniger stark vermummte Gestalten gesichtet. Triathleten eben….
Der Wemdinger Thomas Braun und die für die LG Warching startende Anna Berger nutzen die Gunst der Umstände und sicherten sich völlig verdient den jeweils ersten Platz. Thomas Braun musste dazu beim Radfahren und Laufen einige Athleten überholen, wohingegen Anna Berger vom Start weg vorne lag und nur in der ersten Wechselzone etwas ins Straucheln kam.
Als knapp geschlagene Zweitplatzierte und beste Oettingerin zeigte Lea Schmitz sehr ausgeglichene Leistungen in allen drei Teildisziplinen. Dahinter reihte sich auf Rang 8 Petra Prißnitz ein, die beim Laufen noch an der letztlich Gesamtzehnten Simone Lechner vorbeizog.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die relativ kleine Gruppe der Oettinger Männer war nicht den Wetterbedingungen geschuldet, schließlich sind das alles ganz harte Kerle. Leider mussten einige von ihnen wegen banalen Dingen wie Krankheit, Verletzung und familiären Verpflichtungen den Start absagen.
Als erster ins Ziel kam auf Rang 21 Florian Wunderlich, dessen planbasiertes Training allmählich Früchte trägt. Dahinter auf Platz 33 landete Johannes Schramm vor Martin Eichberger, der als 39ster einlief. Als letzter und wichtigster Oettinger erreichte Michael Reuter wieder das Badegelände am Waldsee – er war als Wettkampfrichter im Einsatz und meldete keine größeren Probleme von der Strecke.
Zur gleichen Zeit fand in Feuchtwangen ebenfalls ein Triathlon über die Sprintstrecke statt. Das Wasser war dort zwar auch nicht wärmer, jedoch deutlich klarer und blauer. Es wurde nämlich im 25-Meter Becken geschwommen, das nach Reparaturarbeiten gerade noch rechtzeitig vor der Veranstaltung mit sehr kaltem Wasser befüllt werden konnte.
Trotzdem verzichtete auch hier etwa ein Drittel aller 128 Vorangemeldeten auf einen Start. Und der größte Teil der anderen zwei Drittel fror natürlich im Wasser und auf dem Rad.
Vom TSV Oettingen war ein Trio dabei, das sich achtbar schlug. Allen voran Robert Schebesta, der auf dem Weg nach Roth auf dem richtigen Kurs zu sein scheint. Er landete trotz fehlendem Tapering am Ende auf Platz 14. Thomas Paus, der technische Probleme am Rad hatte, kam auf Platz 37 und Rainer Hahn auf Rang 50.
Am 11. Juni findet das nächste Triathlon- Highlight in Lauingen statt. Dort kann zwischen Sprint-, Kurz- und Mittelstrecke gewählt werden.
Es bleibt zu hoffen, dass bis dahin
– perfekte Witterungsbedingungen herrschen (Wasser 22,5°, Luft 27°, leicht bewölkt, windstill und niedriger Luftdruck)
– alle (Oettinger) Athleten wieder gesund und munter sind
– die vielen Trainigseinheiten entsprechende Früchte tragen