Markus Lutz schafft Hawaii-Quali und sagt genaue Zielzeit voraus

Markus Lutz erreicht den 3. Platz (AK) bei der Ironman-EM

Der Oettinger Triathlet Markus Lutz war einer von ca. 2.500 Startern beim Ironman Frankfurt, in dessen Rahmen die Europameister der Profi-Männer sowie der männlichen und weiblichen Amateure gekürt wurden. Dafür bereitete er sich seit dem 1. Oktober 2021 vor mit dem Ziel, auf das Siegertreppchen seiner Altersklasse zu kommen und sich gleichzeitig für die Ironman-WM auf Hawaii zu qualifizieren. Bis zum Renntag summierte sich das Training auf 200 km Schwimmen, knapp 8.000 km legte er mit dem Rad und fast 2.000 km in den Laufschuhen zurück.

Der Wettkampftag begann mit dem Schwimmen im Langener Waldsee südlich von Frankfurt. Aufgrund von Problemen mit den eingesetzten Shuttle-Bussen kamen einige der Athleten, darunter auch Lutz, zu spät am See an. Zum Glück gab es einen sogenannten „Rolling Start“, bei dem der getragene Chip der Athleten die Zeitmessung erst beim Überschreiten einer Matte auslöst. Somit verlor er zwar durch den zu späten Start keine Zeit, der Adrenalinspiegel schoss jedoch kurzzeitig in ungeahnte Höhen. Das Schwimmen selbst über die 3,8 Kilometer gestaltete sich für Lutz im 24,3 °C warmen Wasser sehr entspannt, da er nicht ans Limit ging und sich die Kräfte für einen langen Tag gut einteilte. Wie geplant nach 1:10 Stunden hatte er wieder Boden unter den Füßen und nach weiteren 5 Minuten durch eine fast einen Kilometer lange Wechselzone saß er auf seiner Zeitfahrmaschine.

Die Radstrecke führte von Süden kommend durch die City von Frankfurt in die Wetterau in Frankfurts Norden. Dort waren zwei Runden durch eine durchgehend hügelige Landschaft zu fahren, was in der Summe 1.700 Höhenmeter ergab. Dabei lockerte sich die morgendliche Bewölkung auf, es wehte kein allzu starker Wind aus Südost und die Temperatur stieg auf knapp unter 30°C. Somit herrschten beste Bedingungen für die Athleten. Allerdings hatte Markus Lutz durch das zu späte Eintreffen in der Wechselzone am See keine Gelegenheit mehr, die Reifen seines Rades auf den erforderlichen Luftdruck aufzupumpen. Das kostete durch den erhöhten Rollwiderstand etwas Zeit, viel schwerer wog jedoch die dadurch erzeugte Gefahr eines Defektes beim Befahren der Straßenbahnschienen und der Kopfsteinpflaster-Passagen. Lutz hatte jedoch das nötige Glück und stieg pannenfrei nach 183 Kilometern in 5:16 Stunden vom Rad. Das entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von rund 35 km/h und damit lag er weiterhin genau innerhalb seines vorausberechneten Zeitplanes. Da er allerdings bei der letzten Verpflegungsstelle die Wasserflasche nicht zu greifen bekam, erreichte er die zweite Wechselzone leicht dehydriert und machte sich etwas Sorgen, ob er das geplante Lauftempo anschlagen könne.

Siegerehrung erster von rechts Markus Lutz 3. Platz AK

Auch diese Bedenken zerstreuten sich sehr schnell. Der Oettinger Athlet legte die ersten der insgesamt 42,2 Kilometer sogar etwas zu schnell zurück und musste sich selbst immer wieder bremsen, um nicht Gefahr zu laufen am Ende einzubrechen. Auf der Laufstrecke kam den Athleten die nun aufziehende Bewölkung zugute, die die hohen Temperaturen durchaus erträglich machte. Die Halbmarathonmarke überquerte Lutz nach genau 1:35 Stunden. Am Ende musste er dann wenig überraschend alle Kräfte mobilisieren, um nach einer Marathonzeit von 3:16 Stunden ins Ziel am Römerberg einzulaufen. Damit übertraf er seine eigene Vorgabe um zwei Minuten und belegte mit einer Gesamtzeit von 9:51 Stunden den 3. Rang der AK55 und damit den anvisierten Platz auf dem Siegerpodest. Gleichzeitig bedeutete dies auch die Qualifikationsnorm für Hawaii. Allerdings verschlechterten sich die Umstände in den Tagen vor dem Rennen dahingehend, dass für Oktober kaum noch Reisekapazitäten nach Hawaii verfügbar waren bei gleichzeitiger Explosion der aufgerufenen Preise. Somit verzichtete Lutz nach langem Abwägen schweren Herzens auf den erkämpften Kona-Slot. Trotzdem überwog bei ihm am Ende die Freude über einen erfolgreichen Rennverlauf.

Kleiner FunFact am Ende: Markus konnte seine genaue Zielzeit vorhersagen, wie dieser WahtsAppChat beweist.

Leider 2 Minuten zu spät gestartet, aber pünktlich um 16.38 Uhr angekommen.
Präzision made by Lutz